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Der Rote Salon im Osttrakt von Schloss Schönbrunn. 
© Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsge ...
Roter Salon
Der Rote Salon im Osttrakt von Schloss Schönbrunn. © Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H./ Fotograf: Alexander Eugen Koller

Roter Salon

AbmessungenRaummaß: L 4.44m x B 11.66m x H 5.96m Fläche: 51.77m2
Inventar NummerHG 108
BeschreibungDer heute als Roter Salon bezeichnete Raum weist eine für die Spätzeit Kaiser Franz Josephs typische Gestaltung auf. Bestimmend für den Charakter des Raumes ist die Tapezierung mit den als „Hofdamast“ bekannten roten Seidenstoffen mit dem sogenannten Ananasdekor, dessen zentrales Motiv an die tropische Frucht angelehnt ist.
Ursprünglich diente dieser Raum im Osttrakt von Schloss Schönbrunn als Garderobe. Die eingebauten Garderobenschränke wurden laut Inventar 1812 als Bibliothekschränke verwendet und im Jahre 1914 schließlich abgebrochen.
Heute befinden sich hier mehrere Portraits, die habsburgische Monarchen zeigen. Die Reihe beginnt mit Leopold II., der seinem Bruder Joseph II. für eine kurze Regierungszeit in den Jahren 1790 bis 1792 nachfolgte.
Das Gemälde links daneben zeigt seinen Sohn und Nachfolger Franz, der seit 1792 als Franz II. letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war. Im Jahr 1806 sah er sich durch die Napoleonischen Kriege gezwungen, das Heilige Römische Reich aufzulösen. Bereits zwei Jahre zuvor erhob er die habsburgischen Kronländer zum Kaisertum Österreich. So wurde aus dem letzten römisch-deutschen Kaiser Franz II. der erste österreichische Kaiser Franz I.
Ihm folgte sein Sohn Ferdinand I., der in der Revolution 1848 zu Gunsten seines Neffen Franz Joseph abdankte. Ferdinands Porträt ist von dem seiner Gemahlin Maria Anna von Sardinien-Piemont flankiert.

Das Porträt auf der Staffelei zeigt eine Tochter von Kaiser Franz II./I., Erzherzogin Leopoldine, die 1817 mit dem portugiesischen Kronprinzen und späteren Kaiser von Brasilien Dom Pedro verheiratet wurde. Die hochintelligente und an Naturwissenschaften interessierte Habsburgerin initiierte und unterstützte in der Folge die Unabhängigkeitsbestrebungen Brasiliens vom Mutterland Portugal, wofür die österreichische Erzherzogin heute noch landesweit verehrt wird.